Oliver Behringer
Tour of China 2 - Wiederum gute Teamleistungen
Die Tour of China 1 konnten wir mit einer guten Leitung auf dem sechsten und letzten Teilstück erfolgreich abschliessen. Eine hüglige Strecke und viele Attacken machten das Rennen hart und am letzten kurzen Anstieg gelang es einer Gruppe von gut 30 Fahrern sich zu lösen. Für unser Team mit dabei waren Declan Irvine (AUS) und ich. Schlussendlich erreichte Declan den 18. und ich selbst den 21. Rang.
Nach einem Ruhetag starteten wir mit einem kurzen Einzelzeitfahren in die Tour of China 2. Da ich diese Disziplin nicht zu meinen Stärken zähle, hiess es für mich vor allem meinen Zeitverlust zu minimieren. Und das gelang mir gar nicht so schlecht. Mit lediglich 37 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger befand ich mich im Mittelfeld, inmitten den meisten Anwärtern auf den Gesamtsieg.
Die erste Etappe führte dann über 140 Kilometer und mehrheitlich flache Strassen. Wir starteten die Etappe mit dem Ziel Mehdi Benhamouda (FRA) in einer möglichst guten Position in den Sprint zu bringen. Doch es lief gar nicht zu unseren Gunsten: Zuerst mussten wir feststellen, dass Ulugbek Saidov (UZB) und ich nicht unseren besten Tag hatten und nicht viel zu unserem Plan beisteuern konnten. Nach etwa der Hälfte des Rennens stürzte dann Mehdi in einer Abfahrt. Zwar konnte er das Rennen fortsetzten und fand den Anschluss ans Feld schnell wieder aber das gute Gefühl war weg. Zwar konnte er noch den achten Rang erreichen, aber wir hofften eigentlich auf mehr.
Das nächste Teilstück lief dann wieder mehr nach unserem Gusto. Stephen Clancy (IRL) konnte sich mit drei Mitstreitern absetzten. Die Gruppe arbeitete gut zusammen und mit wenigen Kilometern vor dem Ziel hatten sie immer noch einen kleinen Vorsprung. Auf der langen Zielgeraden konnten wir die vier Spitzenfahrer bereits sehen und der Vorsprung reduzierte sich nun drastisch schnell. Wir wussten, dass es extrem knapp würde und entschieden unseren Sprinter für den Fall einer Einholung bereits in eine gute Position zu bringen. Danach reihten sich drei von uns in das Leadout der anderen Teams ein und bremsten die Nachführarbeit jeweils etwas aus, wenn wir an der ersten Position waren. Schlussendlich wurde die Spitzengruppe leider weniger als 200 Meter vor dem Ziel eingeholt. Wieder knapp am Erfolg aus einer Spitzengruppe heraus vorbei. Die Enttäuschung war riesig.
Die dritte Etappe ist schnell zusammengefasst. 90 Kilometer auf engen und hügligen Strassen wurde zügig gefahren und somit kam eine reduzierte Gruppe an den Fuss des finalen Aufstiegs. Dort hiess es für mich: Solange wie möglich mit den besten mithalten. Dies gelang mir bis etwa 4 Kilometer vor dem Ziel. Leider musste ich dafür so tief in den roten Bereich, dass ich danach bis ins Ziel viele Positionen verlor. Dennoch war es eine gute und motivierende Erfahrung mit den Besten am Berg mitzufahren.
Schliesslich verblieb nur noch die letzte Etappe. Ein anspruchsvoller Stadtrundkurs war zwölf Mal zu absolvieren. Nach drei Runden konnte ich mich mit 20 anderen Fahrern am kurzen Aufstieg absetzen und es sah eine Zeit lang so aus, als könnten wir den Vorsprung bis ins Ziel retten. Am Ende fanden sich im Hauptfeld aber doch einige Teams, die gewillt waren, die Führungsarbeit zu übernehmen und die Spitzengruppe wieder einzuholen. Somit setzten wir wiederum auf unseren Sprinter. Mit einem weitern Top 10 Resultat konnten wir einen erfolgreichen Rennblock in China mit einem letzten guten Resultat abschliessen.
Danke dem gesamten Team für das grossartige Rennen!